Streiks machen Gewinnziel der Lufthansa zunichte

Die neuesten Streiks in der Luftfahrt bringen die Gewinnprognosen der Lufthansa durcheinander. Nach einem unerwartet hohen Verlust im ersten Quartal rechnet Vorstandschef Carsten Spohr für das laufende Jahr nur noch mit einem operativen Gewinn (bereinigtes EBIT) von etwa 2,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen überraschend am Montag in Frankfurt bekanntgab. Das sind etwa eine halbe Milliarde weniger als bisher geplant. Das Ziel des Vorjahresergebnisses von knapp 2,7 Milliarden Euro scheint damit außer Reichweite zu sein.

Streiks machen Gewinnziel der Lufthansa zunichte

Im ersten Quartal legten Flugbegleiter und Bodenbeschäftigte der Lufthansa die Arbeit lufthansa nieder. Auch das Sicherheitspersonal streikte an mehreren Flughäfen für höhere Gehälter. Diese Streiks verursachten dem Unternehmen Kosten von rund 350 Millionen Euro. Normalerweise schreiben Fluggesellschaften in dieser Zeit Verluste, aber dieses Mal war der operative Verlust des Konzerns mit 849 Millionen Euro mehr als dreimal so hoch wie im Vorjahr.

Die Tarifkonflikte in Deutschland sind mittlerweile beigelegt, aber ihre Auswirkungen auf kurzfristige Ticketbuchungen erstrecken sich über das erste Quartal hinaus. Zusätzlich gibt es immer noch ungelöste Probleme bei der österreichischen Tochtergesellschaft Austrian Airlines. Deshalb erwartet Spohr für das zweite Quartal des Jahres eine weitere Belastung des Ergebnisses in Höhe von etwa 100 Millionen Euro.

Lufthansa muss teilweise länger als erwartet auf neue Flugzeuge warten, was dazu führt, dass das geplante Wachstum des Flugangebots im zweiten Quartal nicht so stark ausfallen wird wie ursprünglich geplant. Zusätzlich strebt das Management an, die Pünktlichkeit zu verbessern, indem es den Ausbau der Kapazitäten reduziert.